Ein überdimensionierter Hase wird von einer maskierten Reporterin gejagt. Ein Mann mit Melone grillt mit einem Bunsenbrenner Wiener Würstchen, die von einer Stripperin im Almdirndl gehalten werden. Ein Zwerg mit einem überdimensionierten Plastikhummer als Fliege glotzt manisch vom Rand der Bühne ins Publikum. Eine weibliche Person, die an eine Replikantin aus Bladerunner erinnert, beißt in einen Wilhelm Tell’schen Apfel um danach einem halbnackten, schnurrbärtigen Stripper auf dem Discokugelkopf zu streicheln. Neben dem Tänzer steht eine Feuerspuckerin und setzt an zur ersten Fontaine. Nein, das beschreibt keine Details aus einem neuen Terry Gilliam-Filmdreh, sondern ist eine Szene aus einem Konzert des Internationalen Party-Batallions mit Namen Bonaparte. Im Publikum tragen Männer und Frauen freiwillig plüschige Hasenohren und tanzen sich in Ekstase: „Anti! Anti!!!“, brüllt die Meute aus einer Kehle zum Blut- und Wasser schwitzenden Garagenrock einer 4-köpfigen Band, die von Deltablues über Stonesund Led Zepplin-Riffs bis hin zum Berliner Electro-Synth-Oktavenbass alles verwurstet, was nicht bei fünf auf den Bäumen ist. Angeführt werden Bonaparte vom einem Sänger und Gitarristen im Napoleon- Look, der sich schlicht und einfach „Der Kaiser“ nennt. Die Idee eines Rock’n Roll-Zirkusses kam ihm irgendwann auf einer Autofahrt zwischen Barcelona und Berlin in seinem Fiat 850 mit 52 Pferdestärken. In der alten Mauerstadt hat der Kaiser nun seit ein paar Jahren seinen festen Wohnsitz gefunden; aber was heißt schon „fester Wohnsitz“, wenn man über 100 Konzerte im Jahr zwischen Amsterdam, Atlantikküste, Moskauer Schneegestöber, den Alpen und Neuseeland spielt? In den wenigen Tagen des „normalen“, irdischen Daseins fernab des Rock’n’Roll-Nomadentums hat der Kaiser nun endlich sein Folgealbum zum allein in Deutschland über 10.000mal verkauften und nachweislich über 250.000 mal illegal herunter geladenen Hitalbums Too Much fertig gestellt. My Horse Likes You heißt die neue, pferdeflüsternde Platte zur neuen Revue und versammelt unerhörtes, wildes Partyfutter im Galopp zwischen der Manie eines Screamin’ Jay Hawkins, der 1,2,3,4-Rotzigkeit der Ramones und der Energie einer wilden, außerirdischen, technoiden Affenbande mit nie gehörten Skalectro-Vibrationen. Im Ernst: Fragen Sie das FBI! Zu den Liveshows werden diesmal singende Pferde, Bauchredner´nde Affen und Orgelspielende Hunde erwartet! Meine Damen und Herren: Der Kaiser wird gleich in die Manege einreiten! Vorhang auf! Das Leben ist nichts weiter als eine große Party – und der Eintritt kostet den Verstand! Das Spektakel wird niemals untergehen! Viva Bonaparte! Hoch lebe der Kaiser! Lang lebe der Rock’n Roll…
An oversized bunny is being chased by a masked journalist. A man with a melon is boiling sausages, which are held by a stripper in a dirndl dress, with a Bunsen burner. A dwarf that’s wearing a real big plastic lobster as a bow tie is staring into the audience. By his side is a fire-breather. Those are scenes describing a bit of what happens at a concert of the party-battalion BONAPARTE. The audience dances till ecstasy, they scream “Anti! Anti!” and wear plushy bunny ears. The singer and guitar player leads the group and just calls himself “Der Kaiser”. Long live the Rock’n’Roll circus!Bonaparte
